Lehrstuhl für Verarbeitung von Verbundwerkstoffen und Design für Recycling

Verbundwerkstoffe bilden eine hervorragende Basis, um Leichtbaulösungen umzusetzen und können damit zur Ressourcenschonung beitragen. Der sinnvolle Einsatz von Verbundwerkstoffen stellt daher einen Schlüssel für die zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft dar. Dies ist die Vision, der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls verpflichtet sehen und der sie durch ihr persönliches Engagement wertvolle Beiträge leisten wollen.

Unsere Mission

Unsere Mission ist die Entwicklung von Verarbeitungstechnologien zur Herstellung von polymerbasierten Faserverbundwerkstoffen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Entwicklung, die Automation und die Simulation der jeweiligen Prozesse. Wir sehen uns als wichtigen Baustein innerhalb der Montanuniversität Leoben und des Departments Kunststofftechnik, um die gesamte wissenschaftliche Entwicklungskette von den Rohstoffen bis zum fertigen Bauteil abdecken zu können. Aufbauend auf die solide Basisausbildung der Studierenden an der Montanuniversität Leoben sollen in der Lehre umfassende Kenntnisse zum Thema Verarbeitung von Verbundwerkstoffen vermittelt werden. Durch wissenschaftliche Kooperationen im nationalen und internationalen Umfeld und enge Zusammenarbeit mit industriellen Partnern soll ein interdisziplinäres Arbeitsumfeld mit einem hohen Grad an Praxisnähe geschaffen werden, welches die schnelle Umsetzung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Anwendung ermöglicht.

Wir sind Mitglied im

Unser Team

Lehrstuhlgründung

Univ-Prof. Dr.-Ing. Ralf Schledjewski

Ralf Schledjewski, geboren 1964, absolvierte bis 1990 das Studium Maschinenbau an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Von 1990 bis 1996 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Werkstoffwissenschaft des Institute für Verbundwerkstoffe GmbH und promovierte 1995 im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der Universität Kaiserslautern. 1996 wechselte er zur Wolff Walsrode AG und war dort verantwortlich für die Entwicklung technischer Folien. Von 2000 bis 2010 war er als Gruppenleiter und stellvertretender Abteilungsleiter in der Abteilung Verarbeitungstechnik des Institutes für Verbundwerkstoffe GmbH tätig.

Mit 1. Oktober 2010 gründete er den mit seiner Berufung neu geschaffenen Lehrstuhl für Verarbeitung von Verbundwerkstoffen an der Montanuniversität Leoben. Er leitete zudem von 1. April 2013 bis 30. März 2020 das Christian Doppler Labor für hocheffiziente Composite Verarbeitung und war ab Juni 2015 Editor-in-Chief der Fachzeitschrift „Advanced Manufacturing: Polymer & Composites Science".

Ralf Schledjewski ist im Juni 2023 viel zu früh, plötzlich und völlig unerwartet verstorben.

Lehrstuhlleitung

assoz.Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Ewald Fauster

ewald.fauster(at)unileoben.ac.at
+43 3842 402 - 2708
Profil (Pure)

Ewald Fauster wurde 1979 in Graz geboren und absolvierte bis 2002 das Diplomstudium Montanmaschinenwesen an der Montanuniversität Leoben mit besonderem Fokus auf Automatisierungstechnik sowie optische Messtechnik. Von 2003 bis 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Polymer Competence Center Leoben (PCCL) und promovierte 2008 an der Montanuniversität Leoben. Von 2005 bis 2008 war er in der Hot Vision Research GmbH als technischer Angestellter beschäftigt. Das Unternehmen wurde 2008 von der vatron GmbH übernommen, in der er bis Jänner 2011 als Projektleiter in der Entwicklung von optischen Mess- und Prüfanlagen für die stahlerzeugende und -verarbeitende Industrie tätig war.

Mit Februar 2011 wechselte er zurück an die Montanuniversität Leoben an den damals neu geschaffenen Lehrstuhl für Verarbeitung von Verbundwerkstoffen. Als Universitätsassistent war er zunächst maßgeblich mit dem Aufbau der Laborinfrastruktur sowie der Entwicklung von verarbeitungstechnisch relevanter Prüfstandstechnologie beschäftigt. Nach dem Abschluss einer Qualifizierungsvereinbarung 2013 hat er sich als Assistenzprofessor auf wissenschaftlicher Ebene mit besonderem Fokus mit dem Tränkungs- und Kompaktierungsverhalten von textilen Verstärkungsmaterialien beschäftigt. Im Rahmen dieser Qualifizierungsvereinbarung hat er von November 2014 bis Mai 2015 am Center for Composite Materials (CCM) der University of Delaware (USA) als Gastwissenschaftler gearbeitet. Im Jahr 2018 hat er sich im Fachbereich Kunststoffverarbeitung habilitiert und wurde daraufhin von der Montanuniversität Leoben als assoziierter Professor übernommen.

Nach dem plötzlichen Ableben von Ralf Schledjewski wurde er beginnend mit August 2023 interimistisch mit der Leitung des Lehrstuhls betraut.

Sekretariat

Mag. Inge Kaindl

ingeborg.kaindl(at)unileoben.ac.at
+43 3842 402 - 2701

Nadine Stückler

nadine.stueckler(at)unileoben.ac.at 
+43 3842 402 - 2701

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Dipl. Ing. (FH) Marcel Bender M.Sc.

marcel.bender(at)unileoben.ac.at 
+43 3842 402 - 2709
Profil (Pure)
 

Dipl.-Ing. Alexander Legenstein

alexander.legenstein(at)unileoben.ac.at 
+43 3842 402 - 2706
Profil (Pure)

Moritz Salzmann, MSc.

moritz.salzmann(at)unileoben.ac.at 
+43 3842 402 - 2717
Profil (Pure)

Ulrike Kirschnick, MSc. BSc. MEng.

ulrike.kirschnick@unileoben.ac.at
+43 3842 402 - 2703
Profile (Pure)

Bharath Ravindran, MU

bharath.ravindran(at)unileoben.ac.at
+43 3842 402 - 2790
Profile (Pure)

Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Stefan Oswald

stefan.oswald(at)unileoben.ac.at
+43 3842 402 - 2704

Oliver Rausch-Schott 

oliver.rausch-schott@unileoben.ac.at
+43 3842 402 - 2710

 

Lehre

Für den optimierten Einsatz von Verbundwerkstoffen sind einerseits umfassendes Materialverständnis und andererseits detaillierte Kenntnisse über die vielfältigen Verarbeitungstechnologien erforderlich. Im Rahmen der Ausbildung möchten wir unseren Studierenden ein solch universales Verständnis für das komplexe Zusammenspiel aus Material, Verarbeitungsverfahren und Anwendung vermitteln.

 

Praxis und Abschlussarbeiten

Neben den in den Vorlesungen vermittelten theoretischen Inhalten soll insbesondere anhand von Praktika und integrierten Lehrveranstaltungen der Praxisbezug hergestellt werden. Die Lehre am Lehrstuhl wird außerdem durch die Einbindung der Studierenden in aktuelle Forschungsprojekte bereichert. Wir bieten unseren Studierenden darüber hinaus auch die Möglichkeit, durch die Abfassung einer Bachelor-, Diplom- oder Doktorarbeit das erworbene Wissen auf einem Spezialgebiet der Verarbeitung von Verbundwerkstoffen weiter zu vertiefen.

Forschung

Die Forschung und Entwicklung im Bereich der Verarbeitung von Verbundwerkstoffen widmet sich den folgenden Schwerpunkten:

  • Prozessentwicklung
  • Wechselwirkung  Prozess / Struktur / Eigenschaft
  • Prozessmodellierung und -simulation
  • Prozessoptimierung
  • Prozessautomation
  • Wirtschaftlichkeitsbewertungen

Eine umfangreichen Laborausstattung bietet uns die dafür notwendige Arbeitsmöglichkeit.

Prozessentwicklung

Der Lehrstuhl verfolgt den Ansatz einer ganzheitlichen Prozessentwicklung.

Interdisziplinär werden dabei alle den Prozess und das Prozessergebnis beeinflussenden Aspekte zusammengeführt. Betrachtet wird die gesamte Bandbreite von Prozesstechnologien, die sich zur Herstellung von kontinuierlich und definiert  faserverstärkten Bauteilen anbietet. Dabei werden die bekannten Verfahren hinsichtlich einer möglichen Weiterentwicklung untersucht. Darüber hinaus sollen auch Ansätze für neue Prozesstechnologien entwickelt und, bei entsprechender Eignung , konsequent einer Industrialisierung zugeführt werden.

 

Prozessmodellierung und -simulation

Eine große Herausforderung ist die Vorhersagefähigkeit sowohl hinsichtlich Materialverhalten, insbesondere aber auch in Bezug auf das Verarbeitungsverhalten. Neben der Verwendung von kommerziellen Simulationstools wird am Lehrstuhl intensiv an einer aktiven Weiterentwicklung der Prozesssimulation gearbeitet. Ein wichtiges Element ist dabei die Modellbildung.

Prozessautomation

Im Sinne einer integrierten Prozessentwicklung werden phänomenologisch basierte Verarbeitungsmodelle entwickelt und als Basis  für eine Anlagensteuerung herangezogen. Die darauf aufbauende automatisierte Prozessführung  ermöglich die Umsetzung von qualitativ hochwertigen Prozessergebnissen.

 

Prozess / Struktur / Eigenschaft

Verbundwerkstoffe besitzen eine stark ausgeprägte Wechselwirkung zwischen der Materialstruktur und den resultierenden Bauteileigenschaften. Deutlich stärker als bei anderen Materialien wird dabei die Materialstruktur durch den Verarbeitungsprozess bestimmt. Der eigentliche Verbundwerkstoff entsteht in der Regel erst im Verarbeitungsprozess. Von außerordentlicher Bedeutung ist daher die genaue Kenntnis der Wechselwirkung zwischen Prozess, Struktur und Eigenschaft, diese zu erfassen ist ein vorrangiges Ziel der Arbeiten am Lehrstuhl.

 

Prozessoptimierung

Prozessoptimierung wird am Lehrstuhl im wesentlichen auf Basis eines tiefgehenden Verständnisses der Prozess / Struktur / Eigenschaft-Wechselwirkungen betrieben. Die Prozesssimulation leistet dabei eine wertvolle Unterstützung. Die Möglichkeiten der Prozessautomation, insbesondere auch in Bezug auf höhere Genauigkeit und bessere Reproduzierbarkeit werden dabei genauso in Betracht gezogen wie Wirtschaftlichkeitsaspekte.

Wirtschaftlichkeit

Prozesse sind für industrielle Anwendungen nur interessant, wenn sie als Ergebnis ein Produkt mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis liefern. Die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit bei der Prozessentwicklung ist von daher von großer Bedeutung. Wichtiger noch ist aber die Vorhersagefähigkeit der resultierenden Prozess- und damit auch Bauteilkosten, um im frühen Entwicklungsstadium eine Prozessentscheidung treffen zu können.

Kontakt & Anfahrt

Lehrstuhl für Verarbeitung von Verbundwerkstoffen
Otto Glöckel-Straße 2
8700 Leoben
Österreich

+43 3842 402 2701
lvv(at)unileoben.ac.at

Sekretariat
3. Stock im Zentrum für Kunststofftechnik, rechts neben dem Lift.