Ziel der Reform war es, das Studium grundlegend zu modernisieren, durch neue Lehrkonzepte attraktiver zu gestalten und vor allem die ersten Semester „studierbarer“ zu machen. Letzteres dürfte nach ersten Informationen über den Studienfortschritt der heurigen Erstsemestrigen auch sehr gut gelungen sein. Durch die Zusammenlegung der beiden Studienrichtungen Kunststofftechnik und Werkstoffwissenschaft, die in dem neuen Bachelorstudium über das Anwählen der entsprechenden Studienzweige weiterhin vertreten sind, konnten die Lehrinhalte in den gemeinsamen Fächern harmonisiert und ergänzt werden. Damit können diese beiden benachbarten Fachgebiete besser vernetzt werden – was nicht nur in der Lehre, sondern auch in der Forschung neue Impulse bringt.
Wie sieht das neue Studium nun aus? Das erste Studienjahr ist für alle Bachelorstudien an der Montanuni weitgehend gleich und unterscheidet sich nur durch einen kleinen, fachspezifischen Block im zweiten Semester. Wichtigste Änderungen im Vergleich zum früheren Studium ist nun eine Einführungsphase am Beginn, die den Studierenden den Einstieg ins Studierendenleben erleichtert. Inhaltlich wurden einige der Grundlagenfächer etwas reduziert und dafür die Themen Statistik und Digitale Kompetenzen verstärkt.
Die gemeinsamen Fächer enthalten einerseits, wie bisher, weiterführende naturwissenschaftliche und ingenieurtechnische Grundlagen und andererseits die fachspezifischen Grundlagen zu Werkstoffen und Werkstofftechnologien, welche in geringem Ausmaß bereits im zweiten Semester starten und dann vor allem im dritten und vierten Semester vorgesehen sind. Darin werden neben Metallen und Kunststoffen, nun auch Keramik- und Funktionswerkstoffe sowie natürliche Materialien behandelt. Im Rahmen von drei Do-it Labs kann das erlernte Wissen gleich direkt praktisch erprobt werden.
Ab dem 3. Semester starten parallel die ersten Vertiefungsfächer, daher sollte zu diesem Zeitpunkt die Wahl des Studienzweiges erfolgen. Im Studienzweig Kunststofftechnik sind nach wie vor alle vier Säulen der Kunststofftechnik abgebildet sowie weitere Fächer aus der angewandten Ingenieurstechnik, die nun auch die Themen Klimaschutz & Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung & Automatisierung enthalten. Die Lehrveranstaltungen in den vier Säulen wurden dabei großteils komplett neu konzipiert. Einzelne Themen wie z. B. Strömungslehre und Rheologie werden nun nicht mehr aus dem Grundlagenbereich übernommen, sondern im Rahmen der kunststofftechnischen Fächer unterrichtet. Um für die neuen Themen im Bachelorstudium Platz zu schaffen, wurden einige Inhalte reduziert bzw. sollen im Masterstudium integrierte werden. Aufgrund dieser umfassenden Änderungen im Bachelor ist für die kommenden Jahre eine entsprechende Reform des Masterstudiums geplant.
