Intelligente Mobilität, regenerative Energieerzeugung und -speicherung oder energie- und ressourceneffiziente Gebäudetechnik, all das sind Anwendungsgebiete von Epoxidharzen, die bereits jetzt einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung liefern. Sie werden derzeit allerdings hauptsächlich aus erdölbasierten und auch toxikologisch bedenklichen Rohstoffen hergestellt und sind stofflich nicht recycelbar. Ein interdisziplinäres Forschungsteam am Department für Kunststofftechnik (Projektleitung) möchte dies ändern: Ziel ist die Entwicklung leistungsstarker, umweltverträglicher, multifunktionaler und rezyklierbarer Epoxidharzsysteme auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Das Projektteam besteht aus innovativen Wissenschaftlern, erfahrenen Technologen und visionären Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Andritz Hydro GmbH, Bruno Bock GmbH, bto-epoxy GmbH, Capita MFG GmbH, Design Composite GmbH, Isovolta AG, Luxinergy GmbH, Politecnico di Torino, Department of Applied Science and Technology, Polymer Competence Center Leoben GmbH, Poschacher Kompost e.U., Wood KPlus - Kompetenzzentrum Holz Gmbh.
Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks durch ganzheitliche Forschung
In drei miteinander verbundenen Arbeitsbereichen sollen Epoxidharze hergestellt werden, die bis zu 100 % auf erneuerbaren regionalen Rohstoffen (z. B. Agrar- und Biomasseabfällen) basieren, in der Herstellung, Verarbeitung und Nutzung toxikologisch unbedenklich sind, mit hoher Energie- und Ressourceneffizienz hergestellt und verarbeitet werden können und für die Reparatur und/oder das Recycling geeignet sind. Die Forschungsarbeit ist voll auf den Prinzipien der „green chemistry“ ausgerichtet. Alle Aktivitäten zielen darauf ab, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, indem man auf innovative und umweltverträgliche Rohstoffe setzt und neue, effiziente Produktionstechnologien erforscht. Dazu kommen auch Ökobilanzierungen zum Einsatz, die die Umweltauswirkungen der neuen Epoxidharze feststellen werden. Am Ende sollen Erkenntnisse zur Verfügung stehen, die eine zielgerichtete werkstoffliche Weiterentwicklung über das Projekt hinaus ermöglichen.
Ziel des Projekts sollen daher nicht nur fertig entwickelte Epoxidharze sein, die aus regionalen und nachwachsenden Rohstoffen (idealerweise zu 100%) bestehen, verbesserte Funktionseigenschaften im Vergleich zum Stand der Technik haben und in Herstellung, Verarbeitung und Gebrauch kosteneffizient und toxikologisch unbedenklich sind. Darüber hinaus werden auch die Produktionsrouten überdacht: Innovative Härter sowie Härtungstrategien und -wege für (biobasierte) Epoxidharze werden eine ressourceneffiziente Verarbeitung sowie die Verwendung diverser Verarbeitungsverfahren möglich machen. Das Ende des Lebenszyklus wird ebenfalls mitgedacht, indem intelligente Werkstoffdesigns eine Wiederverwendung oder Reparatur und so ein optimales stoffliches Recycling möglich machen.
Kontakt:
assoz.-Prof. Dr. Katharina Resch-Fauster
katharina.resch-fauster(at)unileoben.ac.at
+43 3842 402 2105
Das COMET Projekt bio-ART wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) gefördert, die Förderungsabwicklung erfolgt über die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).