Der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahren und in vielen Projekten (z. B. REProMag, 3DMultiMat, CerAMfacturing, FlexiFactory3Dp) damit, Bauteile aus Metallen und Keramiken im Filamentdruckverfahren (Fused Filament Fabrication - FFF®) herzustellen. Das groß angelegte EU-Projekt REProMag wurde dabei sogar mit dem Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg und mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis ausgezeichnet sowie ins Innovation Radar der EU aufgenommen.
Im kürzlich genehmigten Projekt Additive Manufacturing of Aluminium by Means of Fused Filament Fabrication (ALF³) wollen die 3D-Druck Experten am Lehrstuhl gemeinsam mit den Projektpartnern RHP-Technology GmbH und dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM die Eignung eines neuen Materials für dieses Verfahren ausloten: Aluminium. Mittels Filamentdruck sollen so komplexe Bauteile aus Aluminium schnell und effizient hergestellt und damit neue Möglichkeiten erschlossen werden. Beispielsweise sollen so Objekten mit geschlossenen Hohlräumen produziert und die Multi-Material-Fertigung zur Kombination z. B. zäher mit verschleißfesten Legierungen eingesetzt werden können. Weiters können Hochleistungslegierungen wie ausscheidungshärtende Legierungen oder MMCs (Metal Matrix Composites) eingesetzt werden. Andererseits sollen die Nachteile bestehender Verfahren wie etwa des selektiven Laserschmelzens (Selective Laser Melting, SLM) vermieden werden, das durch die Verwendung von Pulvern sehr aufwendig und kostenintensiv ist.
Auf Basis von Use Cases wird die prinzipielle Einsatzfähigkeit des Verfahrens untersucht und dargestellt. Diese Use Cases, wie auch das ganze Projekt werden von einem Firmenbeirat begleitet, der die spätere Umsetzung der Projektergebnisse in Innovationen sicherstellen soll.
Kontakt und weitere Informationen:
Dr. Joamin Gonzalez-Gutierrez, MSc
joamin.gonzalez-gutierrez(at)unileoben.ac.at
Dipl.-Ing. Stephan Schuschnigg
stephan.schuschnigg(at)unileoben.ac.at
