Die gesamte Baubranche, allgemein, aber auch die TGA und Versorgungstechnik im Besonderen bergen ein großes Optimierungspotenzial hinsichtlich ihrer Treibhausgasemissionen und ihres Abfallvorkommens, ist sie doch für mehr als ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine Möglichkeit, wie dieser Anteil verringert werden kann, ist das Ersetzen von petrochemischen Rohstoffen bei Bauteilen aus Kunststoffen durch biobasierte Grundmaterialien. Biobasierte Kunststoffe können einen erheblichen Anteil zur Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft leisten, vor allem, wenn sie regional erzeugt, genutzt und sinnvoll wiederverwertet bzw. recycelt werden.
Ökologische Alternative: Steckdosen aus Biokunststoff
Als Dämmstoff oder im Gartenbau haben biobasierte Kunststoffe bereits vor Jahren Einzug in den Bausektor gefunden, in einem Bereich des Bausektors wird aber bis dato fast ausschließlich mit fossilen Rohstoffen gearbeitet: in der technischen Gebäudeausstattung (TGA) und Versorgungstechnik. Für Steckdosen, Schalter oder Rohrleitungen und andere technische Bauteile finden sich am Markt noch kaum oder überhaupt keine biogenen Alternativen. Dies möchte man nun gemeinsam mit dem Department Green Engineering & Circular Design der FH Salzburg als wissenschaftlichem Partner und den Industriepartnern Miraplast Kunststoffverarbeitungs GmbH, Schnabl Stecktechnik, Tecnaro GmbH und agru Kunststofftechnik GmbH ändern.
Im Projekt werden insgesamt acht unterschiedliche biobasierte Materialien untersucht, dabei werden sowohl unverstärkte als auch verstärkte Werkstoffe und vor allem auch Rezyklate unter die Lupe genommen. Mit den untersuchten Materialien werden anschließend erste Prototypen produziert, die dann mit den konventionell am Markt erhältlichen Komponenten verglichen werden. Eine Lebenszyklusanalyse wird die Potenziale der biobasierten Grundmaterialien aufzeigen.
Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung: Jahrelange Erfahrung mit biobasierten Kunststoffen
Der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung an der Montanuniversität Leoben beschäftigt sich bereits seit Jahren mit der Verarbeitung von biobasierten und biologisch abbaubaren Polymeren in unterschiedlichen Technologien und bringt seine wertvolle Expertise auf diesem Gebiet in das Projekt CirularBioMat ein. So werden in Leoben die ausgewählten Materialien auf ihre Verarbeitbarkeit hin getestet sowie entsprechende Produktionsprozesse im Spritzguss, der Extrusion sowie der additiven Fertigung entwickelt. Am Ende stehen Formteile zur Lebenszyklusanalyse zur Verfügung stehen.
Förderung: Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG
Laufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2026
Partner:Department Green Engineering & Circular Design an der FH Salzburg, Miraplast Kunststoffverarbeitungs GmbH, Schnabl Stecktechnik, Tecnaro GmbH, agru Kunststofftechnik GmbH
Kontakt:
Dipl.-Ing. Stephan Schuschnigg
+43 3842 402 - 3511