REProMag-Nachfolge: EU-Projekt für nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Das Ziel von SUSMAGPRO ist es, NdFeB-Magnete im Pilotmaßstab in ganz Europa zu identifizieren, zu trennen, aufzubereiten und wiederzuverwenden.

 

Permanentmagnete auf Basis von seltenen Erden wie Neodym-Eisen-Bor (NdFeB, ebenfalls mit Dysprosium) werden in einer Vielzahl von Hightech-Industrien wie Automobil, Luft- und Raumfahrt, E-Mobilität, Windkraft und Konsumgüter eingesetzt. In den letzten Jahren ist die Versorgung mit diesen Materialien jedoch erheblich unter Druck geraten und Neodym und Dysprosium gelten heute als kritische Materialen mit großem Versorgungsrisiko. Darüber hinaus importiert Europa weitaus mehr NdFeB-Magnete als es herstellt (>1.000 Tonnen pro Jahr), was seine Industrie in eine schwache Position bringt. 

Das Ziel von SUSMAGPRO ist es, NdFeB-Magnete im Pilotmaßstab in ganz Europa zu identifizieren, zu trennen, aufzubereiten und wiederzuverwenden. Auf diese Weise wird ein zirkuläres Geschäftsmodell im Sinne der Kreislaufwirtschaft entwickelt. Anstatt die kritischen Ressourcen auf Deponien zu entsorgen oder NdFeB-haltige Abfälle in andere Teile der Welt zu exportieren, wird SUSMAGPRO die neuesten Technologien einsetzen, um die Elemente aus dem Magnetschrott zu extrahieren und die Metalle über einen verkürzten Zyklus wieder in neue Produkte für den europäischen Markt integrieren. Im Fokus stehen Anwendungen in Automobilrotoren, Wasserpumpen, Lautsprechern und Windkraftanlagen. 

 

Im Projekt werden neue Sensorik- und Roboter-Sortieranlagen für die identifizierten End-of-Life (EoL)-Produkte entwickelt, die auf den im Vorgängerprojekt REMANENCE (EU FP7 Forschungs- und Innovationsprogramm, Vertragsnummer 310240) entwickelten Technologien aufbauen. Neue wasserstoffbasierte Technologien zur Abtrennung und Reinigung von NdFeB-Pulvern aus den sortierten Teilen werden demonstriert und an einem zweiten Standort dupliziert. Die abgetrennten Pulver werden in 4 verschiedenen Unternehmen in 3 Ländern zu Sintermagneten, Spritzgussmagneten, Metallspritzgussmagneten und Gusslegierungen verarbeitet, basierend auf den Arbeiten aus dem Vorgängerprojekt REProMag (EU H2020 Forschungs- und Innovationsprogramm, Vertragsnummer 636881). Für jeden potenziellen Recyclingweg wird eine technisch-ökonomische Bewertung und Ökobilanz durchgeführt, um die Vorteile gegenüber der konventionellen Produktion aufzuzeigen. 

Der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung befasst sich im Projekt mit der Entwicklung, Optimierung und Charakterisierung von Polymer-NdFeB-Verbindungen, die mittels Extrusion und/oder Spritzguss zur Herstellung von Sinter- und Verbundmagneten verwendet werden können.

Das Projekt wird die Diskussion über das Design für Recycling und relevante Standardisierung anregen und zum Wissens- und Technologietransfer betragen. Auch die lokale Bevölkerung in verschiedenen europäischen Städten wird in einer Roadshow  für das Thema sensibilisiert. 

 

 

SUSMAGPRO ist ein Nachfolgeprojekt von:
REMANENCE Projekt: https://cordis.europa.eu/project/rcn/106545/en 
REProMag Projekt: https://cordis.europa.eu/project/rcn/193433/factsheet/en   

Das Projekt wird von der Hochschule Pforzheim, Institut für strategische Technologie- und Edelmetalle (STI) koordiniert. Das Konsortium besteht aus 19 Projektpartnern und einem assoziierten Partner aus neun europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, Schweden, Slowenien, Spanien, Vereinigtes Königreich)
Förderung: Horizon 2020 Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union unter Vertragsnummer 821114; Projektlaufzeit: 06/2019 - 05/2023

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