Die Akademische Feier am 19. Oktober 2018 war der glänzende Abschluss jahrelanger intensiver Forschungsarbeit hin zur Habilitation für Katharina Resch-Fauster und Gerald Berger-Weber. Resch-Fauster konnte die Habilitations-Kommission bei ihrem Kolloquium am 20. Juni mit ihrem Vortrag "Thermotrope Funktionspolymere – Entwicklung, Charakterisierung und Anwendung" überzeugen, ebenso Berger-Weber, der nur einen Tag später am 21. Juni zum Thema "Dynamic mold temperature control in injection molding" referierte.
Bei der Akademischen Feier am 10. Oktober 2018 wurden Katharina Resch-Fauster und Gerald Berger-Weber offiziell als Assoz.Profs. vorgestellt
v.l.n.r. Clara Schuecker (Leitung Lehrstuhl für Konstruieren in Kunst- und Verbundwerkstoffen), Gerald Pinter (Leitung Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der Kunststoffe) Katharina Resch-Fauster, Walter Friesenbichler (Leitung Lehrstuhl für Spritzgießen von Kunststoffen) Gerald Berger-Weber
Die frischgebackenen Assoz.Prof.s verstärken nun die Prüfer/Betreuer-Teams in den wissenschaftlichen Fachbereichen "Physik der polymeren Werkstoffe" sowie „Kunststoffverarbeitung" und werden künftig Masterarbeiten und Dissertationen betreuen und Masterprüfungen bzw. Rigorosen abnehmen.
Ihre Qualifikation unter Beweis stellen durften Resch-Fauster und Berger-Weber dann bereits am 17. September beim Herbst-Prüfungstermin der Kunststofftechnik, an dem sie Masterprüfungen in ihrem jeweiligen Fach abnahmen.
Und die nächste Habilitation steht schon in den Startlöchern, Fortsetzung folgt!
Worum es in den Habilitationsarbeiten ging:
Polymere Werkstoffe zur Steigerung der Ressourceneffizienz – Entwicklung, Charakterisierung und Anwendung
Katharina Resch-Fauster
Die Habilitationsschrift befasst sich damit, neuartige und innovative polymere Werkstoffe zur Energieerzeugung, -einsparung und -speicherung zu entwickeln bzw. Potenziale zur Steigerung der Ressourceneffizienz von polymeren Werkstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe auszuloten. Methodisch kommen dazu neben polymer-physikalischen Konzepten und Techniken auch polymer-chemische Modifikationen und Prozesse, (thermo)-physikalische Modellrechnungen sowie Verarbeitungstechnik zur Anwendung. Ziel war es in allen bearbeiteten Themenfeldern ein fundiertes und umfassendes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen prozesstechnischen, strukturellen und werkstofflichen Parametern zu erarbeiten, welches die Basis für systematische (Weiter)-Entwicklungen und Optimierungen bzw. zur Beurteilung des werkstofflichen Potenzials bildet.
Ausblick: Katharina hat am Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der Kunststoffe die Arbeitsgruppe SMART – Sustainable Materials and Recycling Technology initiiert und aufgebaut. Gemeinsam mit ihrem Team befasst sie sich derzeit mit innovativen Polymerwerkstoffen zur regenerativen Energieerzeugung bzw. zur Energiespeicherung, dem Green Engineering mit polymeren Werkstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe, mit Green Composites aus Naturfasern und biobasierten Matrixmaterialien sowie dem End-of Life, dem Alterungsverhalten und dem Recycling von polymeren Werkstoffen. Insbesondere die Aktivitäten im Bereich des Recyclings von Kunst- und Verbundstoffen werden derzeit intensiviert.
Injection Molding of Polymers.
A Comprehensive Analysis of Part Quality Deviations and Optimization
Gerald Berger-Weber
Industrie 4.0 wird die gesamte Wertschöpfungskette der meisten Unternehmen entscheidend verändern. Dabei sollen durch Digitalisierung und Vernetzung der Fertigung deren Qualität, Effizienz, Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit entscheidend verbessert werden. Das Spritzgießen von Kunststoffen als das wichtigste Fertigungsverfahren in der Kunststoffverarbeitung weist bereits einen hohen Automatisierungsgrad und Qualitätsstandard auf. Für eine durchgängig flexible und dabei effiziente Fertigung müsste jedoch die Bauteilqualität unabhängig von den Komponenten der Fertigungszelle bzw. inneren und äußeren Störungen des Fertigungsprozesses selbst bei hohen Stückzahlen konstant gehalten werden können. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich Störungen des Prozesses und/oder der Bauteilqualität inline erkennen, bewerten und beheben zu können. Dazu analysiert die Habilitationsschrift an ausgewählten Beispielen erstens die Einflüsse auf die Bauteilqualität, zweitens die Ursachen für auftretende Abweichungen der Bauteilqualität sowie deren Behebung, z. B. durch robuste Prozessführung oder dynamische Werkzeugtemperierung (siehe Bild mit biomimetischer Kühlung in Formeinsätzen), drittens die inline Erkennung von Störungen und viertens die Betrachter unabhängige Messung von Oberflächendefekten.
Ausblick: Gerald forscht nach wie vor in diesem Bereich, sein Hauptschwerpunkt liegt im "Inline and online qualitymonitoringandcontrolofinjectionmoldedparts".