Die Hauptexkursion im Wintersemester 2018/2019 führte die Studierenden vom 21. bis 26. Oktober auf die Iberische Halbinsel, genauer nach Spanien - organisiert wurde sie vom Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der Kunststoffe. Das einwöchige Programm hatte es allerdings ganz schön in sich - da zwischen den einzelnen Stationen der Exkursion teilweise einige Hundert Kilometer lagen, waren Abfahrtszeiten um 6 Uhr morgens keine Seltenheit. Insgesamt brachte man es auf fast 900 Kilometer!
Die Exkursion startete mit der Besichtigung von Dow Chemical Ibérica, in Tarragona, südwestlich von Barcelona. Es blieb aber auch Zeit, die Metropole Barcelona zu erkunden. Besonderes Highlight - der RIESIGE Kunststoff-Blumentopf vor der Sagrada Familie.
Bei Dow Chemical Ibérica bekamen die Studierenden eine ausführliche Firmenführung, bei der sie die gewaltigen Cracker, Erdöl- und Polymerisationsanlagen, das hauseigene Technikum für Folienanwendungen mit Extrudern, Blow-Moulding-Anlagen und Prüfständen besichtigten. Außerdem wurde den Studierenden das Dow Campus Internship vorgestellt – ein Programm für KT-Studierende im Master, bei dem sie ihre Masterarbeit im Rahmen eines Praktikums bei DOW verfassen können. Bei einem gemeinsamen Abend in einem baskischen Tapas-Lokal mit Vertretern der Firma bot sich auch noch die Gelegenheit für Networking. Die Begeisterung über die Allrounder-Kenntnisse unserer Studierenden war seitens des Unternehmens sehr groß.
Am nächsten Tag stand die Besichtigung des AITIIP Technology Center in Zaragoza am Programm. Das AITIIP ist vergleichbar mit unserem PCCL, ist aber auf anwendungsnahe Förder-Projekte fokussiert und beschäftigt sich derzeit beispielsweise mit Biopolymeren für kompostierbare Agrarfolien oder 3D Druck mit mehreren Komponenten und im ganz großen Stil für Prototypen in Autogröße.
Die gut 300 Kilometer Anreise (Abfahrtszeit 5:30) zum Unternehmen Grupo Antolin in Burgos (Autozulieferer für Interior und Lighting, Fokus auf Qualität von Optik, Akkustik und Haptik) hat sich für die Studierenden mehr als gelohnt! Neben der umfassenden Firmenführung, durften sie auch Eigeninitiative zeigen: jeder präsentierte sich selbst, seinen beruflichen Werdegang und seine bisherigen akademischen Arbeiten vor Vertretern der HR-Abteilung - tolles Training für die weitere Karriere. Wie hoch die Ausbildung an der Leobener Kunststofftechnik in der Wirtschaft geschätzt wird, zeigte sich auch hier wieder nur zu deutlich.
Den Freitagvormittag verbrachten die ExkursionsteilnehmerInnen gemeinsam mit einer Gruppe spanischer Studierenden in den Airbus-Werken in Illescas, einem Vorort von Madrid. Dort werden die riesigen Tragflächenunterseiten hergestellt, größtenteils automatisiert und mit höchster Genauigkeit, um Ausschuss zu vermeiden (ein Flügel hat den Materialwert von € 400.000).
Die nächste Station der Exkursion war Madrid - gleich nach der Ankunft erhielten die Studierenden eine Führung durch die Labors des CAT (CENTRO DE APOYO TECNOLÓGICO, Technologiezentrum) und die Bibliothek der Universidad Rey Juan Carlos, mit der uns bereits ein langjährige Partnerschaft verbindet. Die Forschungseinrichtungen der Universität bieten fast alles was das Forscherherz begehrt (mechanisch, thermisch, rheologisch, high-speed, NMR, REM…). Am Abend bot sich auch die Gelegenheit mit Vertretern der Uni die Stadt zu erkunden und beim Abendessen lokale Delikatessen zu verkosten.
Ein besonderes Highlight zum Abschluss: Am Samstag erhielten die Teilnehmer der Exkursion eine ganz Stadtführung und zwar von Alberto Jesus Cano Aragon! Alberto kennen wir bereits von einem Forschungsaufenthalt am WPK im Sommer 2018 (wir haben berichtet) - da war die Wiedersehens-Freude vor allem bei den ExkursionsorganisatorInnen groß!