Seit ihren Anfängen in den 1970er Jahren waren die kunststofftechnischen Institute an der Montanuniversität - damals noch die Institute für Kunststoffverarbeitung (IKV), Chemie der Kunststoffe (IKC), für Werkstoffkunde und Prüfung der Kunststoffe (IWPK, ab 1991) und Konstruieren in Kunst- und Verbundstoffen (IKKV, ab 1991) - auf rund 2.400 m² und am ganzen Campus verstreut untergebracht. Die schwierige Kommunikationssituation durch die große räumliche Trennung und der stetig steigende Platzbedarf der Institute, hat dazu geführt, dass bereits Anfang der 90er Jahre ein Neubau für die Zusammenführung aller vier Institute der Kunststofftechnik geplant wurde. Zu einer Umsetzung dieser Pläne kam es allerdings nicht.
Alles neu, alles unter einem Dach
2008 fiel der Startschuss für das Projekt "Zentrum für Kunststofftechnik", die kunststofftechnischen Institute sollten im ehemaligen Forschungs- und Rechenzentrum der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft ihr neues Zuhause finden. Das liebevoll als Rostschwammerl bezeichnete Forschungszentrum gegenüber von Gärnerpark und hinter der sogenannten Residenz sollte vollständig saniert und erweitert werden und somit genügend Platz für alle Institute mit Büro-, Lager- und Technikumsflächen bieten und das alles unter einem Dach.
Dieses Mammut-Projekt beinhaltete die Erneuerung der Außenfassade mit grauen Aluminium-Blechpaneelen, die Aufstockung um ein viertes Stockwerk sowie zahlreiche weitere bauliche Veränderungen. Kurz vor Weihnachten 2009 konnten die ersten Maschinen und Anlagen aus den alten Technika übersiedelt werden, Mitte April 2010 wurden die ersten Büros besiedelt und am 27. April 2010 fand bei eine großen Eröffnungsfeier mit zahlreichen prominenten Gästen, darunter unter anderem Bundesministerin Dr. Beatrix Karl, BGM HR Dr. Matthias Konrad und Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder, die offizielle Schlüsselübergabe statt. Ende Juni 2010 wurden schließlich die restlichen Teile des Gebäudes fertig gestellt und besiedelt.
Nicht aufhören zu wachsen
Mit der Zusammenführung der kunststofftechnischen Institute in das Department für Kunststofftechnik und der Einrichtung der Professuren für Verarbeitung von Verbundwerkstoffen unter der Leitung von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Ralf Schledjewski und Spritzgießen von Kunststoffen unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.mont. Walter Friesenbichler wurde auch die Raumsituation im Gebäude angepasst. Mit neuen Forschungsthemen werden laufend neue Anlagen und Maschinen angeschafft. Derzeit forschen und arbeiten rund 130 Mitarbeiter*innen am Zentrum für Kunststofftechnik (01. Januar 2020).
Quellen:
40 Jahre Kunststofftechnik Leoben, Zentrum für Kunststofftechnik, Montanuniversität Leoben, Hrsg. Walter Friesenbichler, Leoben, 2010
50 Years Polymer Engineering and Science at Montanuniversität Leoben, commemorative publication, Hrsg. Walter Friesenbichler, Tanja Grössing, Leoben, 2020