Seinen Forschungsschwerpunkt sieht der neue Universitätsprofessor in photosensitiven Materialien, die u. a. auch in der Additiven Fertigung zum Einsatz kommen. Durch die Leitung des Christian Doppler Labors für Funktionelle Druckertinten auf Polymerbasis von 2012 bis 2019 konnte er reichlich Erfahrung auf diesen Gebieten gewinnen und ein tragfähiges nationales und internationales Netzwerk aufbauen. Grießers Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für Chemie der Kunststoffe befasst sich mit der Erforschung lichtreaktiver Polymersysteme vorwiegend für innovative Anwendungen im Bereich der Additiven Fertigung. Beispiele hierfür sind der 3D-Druck von polymeren Spritzgusswerkzeugen oder von maßgeschneiderten Knochenimplantaten mittels Stereolithographie. Für eine breite Anwendung dieser Technologie in der produzierenden Industrie ist es jedoch notwendig, die Geschwindigkeit dieser Verfahren zu erhöhen bzw. die Eigenschaften der lichthärtenden Reaktivsysteme weiter zu verbessern.
Additive Vernetzung an der Montanuniversität
Sein Ziel ist es zudem, die Forschungsaktivitäten im Bereich der Additiven Fertigung an der Montanuniversität Leoben stärker zu vernetzen. Erst kürzlich wurde von Grießers Forschungsbereich gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Struktur- und Funktionskeramik ein 3D-Drucker erworben, der es ermöglicht, Hybridmaterialien (z. B. Keramik-Polymer-Komposite) durch Stereolithographie zu verarbeiten.
Außerdem möchte der neue Universitätsprofessor die Additive Fertigung stärker in der Lehre an der Montanuniversität verankern. Ein eigenes Masterstudium mit dem Ziel, Know-how in der Verarbeitung der wichtigsten Materialklassen zu vermitteln, wäre für ihn daher eine sehr reizvolle Vorstellung.
Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Thomas Grießer
Lehrstuhl für Chemie der Kunststoffe
thomas.griesser(at)unileoben.ac.at
Forschungsschwerpunkte
Steckbrief:
Grießer wurde 1980 in Rottenmann geboren. Er absolvierte an der Technischen Universität (TU) Graz das Diplom- und anschließend das Doktoratsstudium der Technischen Chemie. Nach seiner Promotion hatte er eine Postdoc-Forschungsstelle am Institut für Chemische Technologie von Materialien an der TU Graz inne. Seit 2008 war Grießer am Lehrstuhl für Chemie der Kunststoffe in Leoben, zuerst als Universitätsassistent und bis zuletzt als Assoziierter Professor, beschäftigt. 2011 absolvierte er einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt an der University of Sheffield in Großbritannien. 2014 wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach „Makromolekulare Chemie“ verliehen.